Die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat lange gedauert – doch nun ist es endlich soweit: Der Besitz und Konsum von Cannabis wird legal. Für viele stellt sich jetzt eine ganz konkrete Frage: Wie viel Cannabis darf man nach der Legalisierung besitzen? Diese Frage ist entscheidend, denn obwohl der Besitz grundsätzlich erlaubt ist, gibt es klare gesetzliche Grenzen. Die neue Regelung sorgt für viel Gesprächsstoff, bringt aber auch einige Unsicherheiten mit sich. Was ist erlaubt, was bleibt verboten, und wie sehen die neuen Rahmenbedingungen genau aus? In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen rund um die erlaubte Besitzmenge, gesetzliche Einschränkungen und worauf du ab dem Tag der Legalisierung unbedingt achten solltest. Egal ob Konsument, Neugieriger oder einfach gut informiert – hier bekommst du einen klaren Überblick über deine Rechte und Pflichten in der neuen Cannabis-Realität Deutschlands.
Die neue Gesetzeslage: Ein Überblick
Mit der Legalisierung von Cannabis tritt ein umfassendes Gesetzespaket in Kraft, das nicht nur den Besitz, sondern auch Anbau, Weitergabe und Konsum regelt. Ziel ist es, den Schwarzmarkt einzudämmen, den Jugendschutz zu stärken und gleichzeitig erwachsenen Konsumenten mehr Freiheit zu geben.
Dabei orientiert sich das neue Gesetz an klaren Richtlinien. Der Konsum in der Öffentlichkeit ist zwar nicht vollständig verboten, aber stark eingeschränkt. Besonders wichtig für viele: Es gibt eine festgelegte Obergrenze für den Besitz von Cannabis, die je nach Situation und Umgebung variiert.
Wie viel Cannabis darf man legal besitzen?
Nach dem neuen Gesetz dürfen Erwachsene ab 18 Jahren bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenbedarf öffentlich bei sich führen. Diese Menge bezieht sich auf getrocknetes Pflanzenmaterial. Zuhause darfst du sogar mehr besitzen: Bis zu 50 Gramm Cannabis dürfen privat gelagert werden – ebenfalls ausschließlich zum Eigenverbrauch.
Diese Regelung soll sicherstellen, dass der Konsum in kontrollierten Bahnen verläuft, während der Handel mit größeren Mengen weiterhin strafbar bleibt. Wichtig: Die Besitzmenge bezieht sich immer auf das getrocknete Endprodukt – also nicht auf frische Pflanzen oder THC-Konzentrate.
Was passiert bei einer Überschreitung der Menge?
Wirst du mit mehr als den erlaubten 25 Gramm in der Öffentlichkeit erwischt, gilt das als Ordnungswidrigkeit oder sogar als Straftat – je nach Menge und Umständen. Ab 30 Gramm kann ein Verfahren wegen illegalem Drogenbesitz eingeleitet werden. Zuhause liegt die Grenze bei 50 Gramm – alles darüber hinaus ist illegal.
Wer gegen die Regeln verstößt, muss mit Bußgeldern oder sogar Freiheitsstrafen rechnen. Das gilt besonders dann, wenn der Verdacht besteht, dass die Menge nicht nur für den Eigenkonsum gedacht ist. Der Besitz großer Mengen wird nach wie vor als möglicher Hinweis auf Handel gewertet.
Darf man Cannabis öffentlich konsumieren?
Auch wenn der Besitz legalisiert wurde, heißt das nicht, dass du überall kiffen darfst. Der öffentliche Konsum von Cannabis ist an bestimmten Orten verboten, zum Beispiel:
- In der Nähe von Schulen, Kitas und Spielplätzen (100-Meter-Regel) (
- In Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr
- In öffentlichen Gebäuden und Behörden
- In öffentlichen Verkehrsmitteln und an Bahnhöfen
- Sporteinrichtungen, Jugendzentren oder Freizeiteinrichtungen für Minderjährige
- Am Arbeitsplatz, wenn der Konsum arbeitsrechtlich untersagt ist
- Im Auto oder als Fahrender auf einem Fahrzeug
- Wo das Hausrecht es untersagt (z. B. in Bars, Clubs oder Konzerten)
Außerhalb dieser Zonen ist der Konsum grundsätzlich erlaubt, solange du dich respektvoll gegenüber anderen verhältst. Es wird empfohlen, insbesondere Rücksicht auf Kinder, Jugendliche, Familien und Nichtraucher zu nehmen.
Wie viel Cannabis darf man anbauen?
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesetzes betrifft den Eigenanbau. Erwachsene dürfen bis zu drei Cannabispflanzen für den persönlichen Gebrauch anbauen. Diese müssen aber in privaten Räumen angebaut und vor dem Zugriff durch Dritte – insbesondere Kinder – gesichert werden.
Der Anbau in Gärten oder auf Balkonen ist erlaubt, solange Sichtschutz vorhanden ist. Wer mehr als drei Pflanzen hält, riskiert rechtliche Konsequenzen.
Unterschied zwischen Besitz, Anbau und Weitergabe
Das neue Gesetz erlaubt ausschließlich den Besitz zum Eigenverbrauch und den Anbau im kleinen Rahmen. Die Weitergabe von Cannabis, auch in kleinen Mengen, ist nur unter bestimmten Bedingungen legal. Innerhalb sogenannter Cannabis Social Clubs darf Cannabis gemeinschaftlich angebaut und an Mitglieder verteilt werden – kommerzielle Abgabe bleibt verboten.
Verkauf oder Tausch außerhalb dieser Strukturen bleibt strafbar. Auch das Teilen eines Joints mit Nicht-Mitgliedern oder Minderjährigen kann rechtliche Folgen haben.
Besondere Regeln für Jugendliche und junge Erwachsene
Für Personen unter 18 Jahren bleibt der Besitz und Konsum von Cannabis weiterhin verboten. Wer als Minderjähriger mit Cannabis erwischt wird, muss mit einer Meldung beim Jugendamt und möglichen Maßnahmen der Jugendhilfe rechnen.
Bei jungen Erwachsenen (18–21 Jahre) gelten zum Teil gesonderte THC-Grenzwerte und Abgabewerte in Cannabis Social Clubs, höchstens 30 Gramm Cannabis pro Monat. Hier soll verhindert werden, dass besonders starke Sorten konsumiert werden. Die genaue Umsetzung hängt jedoch vom Bundesland ab.
Wie wirkt sich das auf den Straßenverkehr aus?
Auch nach der Legalisierung bleibt Cannabis im Straßenverkehr ein sensibles Thema. Die Polizei wird weiterhin Verkehrskontrollen durchführen, um Fahruntüchtigkeit festzustellen. Der aktuelle Grenzwert liegt bei 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum – dieser Wert wird derzeit diskutiert und könnte angepasst werden.
Wer bekifft Auto fährt, riskiert Führerscheinentzug, Bußgeld und Punkte in Flensburg – ganz unabhängig davon, ob der Besitz legal ist oder nicht.
Was gilt für Cannabisprodukte wie Edibles oder Öle?
Die Besitzgrenze von 25 bzw. 50 Gramm bezieht sich ausschließlich auf getrocknetes Pflanzenmaterial. Produkte wie Edibles, Hasch oder Öle unterliegen derzeit keiner genauen gesetzlichen Regelung, solange sie nicht aus dem legalen Eigenanbau stammen oder in einem Social Club produziert wurden.
Der Besitz von verarbeiteten Produkten bleibt daher ein rechtlicher Graubereich – hier ist besondere Vorsicht geboten.
Lies auch: “Was sind Cannabis Social Clubs?”
– Weiterer Artikel auf Weedey.de
Fazit
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist ein großer Schritt – aber einer mit klaren Regeln. Wenn du dich fragst: „Wie viel Cannabis darf man nach der Legalisierung besitzen?“, lautet die einfache Antwort: Bis zu 25 Gramm öffentlich, bis zu 50 Gramm zu Hause. Dazu kommt die Möglichkeit, drei Pflanzen privat anzubauen. Alles darüber hinaus kann ernste Konsequenzen haben – auch in einer legalisierten Umgebung.
Wichtig ist, die neue Freiheit verantwortungsvoll zu nutzen. Die Gesetze sollen nicht nur den Konsum entkriminalisieren, sondern auch Sicherheit und Ordnung gewährleisten. Wer sich an die Regelungen hält, kann nun legal genießen, ohne Angst vor Strafe. Doch die Verantwortung liegt bei jedem selbst – beim Konsum, beim Anbau und im Straßenverkehr.
Informiere dich regelmäßig über aktuelle Anpassungen und nutze dein neues Recht mit Respekt – für dich selbst und für andere.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel Cannabis darf ich nach der Legalisierung besitzen?
Nach der Legalisierung von darf du bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit bei dir führen und bis zu 50 Gramm Cannabis zu Hause für den Eigenbedarf besitzen.
Ist der Anbau von Cannabis erlaubt?
Ja, bis zu drei Pflanzen pro erwachsener Person im Haushalt sind erlaubt.
Darf ich mein Cannabis an Freunde weitergeben?
Nur innerhalb eines zugelassenen Cannabis Social Clubs und unter bestimmten Bedingungen.
Was passiert, wenn ich mehr als erlaubt bei mir trage?
Es drohen Bußgelder oder strafrechtliche Konsequenzen, je nach Menge und Situation.
Gilt die Legalisierung auch für Jugendliche?
Nein, für unter 18-Jährige bleibt Besitz und Konsum verboten.