Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat viel verändert – und ebenso viele Fragen aufgeworfen. Während sich zahlreiche Konsumentinnen über mehr Freiheit freuen, herrscht gleichzeitig große Unsicherheit: Was ist eigentlich erlaubt und was nicht? Was bleibt illegal und welche Cannabis-Regeln gelten ab wann? Und was bleibt trotz aller Lockerungen weiterhin illegal? Diese Fragen sind nicht nur für regelmäßige Konsumentinnen wichtig, sondern für alle, die rechtlich auf der sicheren Seite bleiben möchten. Denn auch wenn der Besitz und Konsum unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist, gibt es klare gesetzliche Grenzen, die du unbedingt kennen solltest. Verstöße können weiterhin teuer oder sogar strafrechtlich relevant sein. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die aktuelle Gesetzeslage und zeigen dir, welche Regeln auch nach der Legalisierung strikt gelten. So weißt du genau, was du darfst – und was nicht. Informiere dich jetzt über die wichtigsten Punkte zum Thema: „Was bleibt illegal und welche Cannabis-Regeln solltest du kennen.“
Besitz: Was ist erlaubt – und was nicht?
Der private Besitz von Cannabis ist seit der Teillegalisierung grundsätzlich erlaubt – aber nur unter bestimmten Bedingungen. Die erlaubte Menge variiert je nach Bundesland leicht, liegt aber in der Regel bei 25 Gramm für den Eigenbedarf im öffentlichen Raum. Zuhause darfst du bis zu 50 Gramm aufbewahren. Klingt viel? Vielleicht. Doch wer diese Mengen überschreitet, riskiert weiterhin eine Strafanzeige.
Wichtig: Die Polizei darf dich kontrollieren und das Cannabis beschlagnahmen, wenn der Verdacht besteht, dass du die erlaubte Menge überschreitest oder es nicht für den Eigengebrauch gedacht ist. Besonders bei wiederholten Verstößen zeigen die Behörden keine Nachsicht. Und: Besitz in der Nähe von Schulen, Kitas oder öffentlichen Einrichtungen bleibt strikt verboten – auch bei legaler Menge.
Anbau: Was darfst du zuhause anbauen?
Seit der Gesetzesänderung ist der private Eigenanbau erlaubt – unter klaren Regeln. Du darfst maximal drei weibliche Pflanzen pro volljährige Person in deinem Haushalt anbauen. Der Anbau muss nicht einsehbar, kindersicher und gut gesichert sein. Wer mehr Pflanzen züchtet oder die Sicherheitsauflagen nicht einhält, macht sich strafbar.
Verboten bleibt außerdem der Verkauf von selbst angebautem Cannabis oder Samen. Auch das Verschenken ist nur im kleinen privaten Rahmen erlaubt und darf nicht mit Gewinnabsicht geschehen. Gewerblicher Anbau bleibt weiterhin lizenzierten Betrieben und später eventuell auch Anbauvereinen vorbehalten – hier gelten ganz eigene Regeln.
Konsum: Wo darfst du kiffen – und wo nicht?
Der Konsum ist nicht überall erlaubt. Grundsätzlich gilt: In der Öffentlichkeit darfst du kiffen, aber nicht überall. In Fußgängerzonen, auf Spielplätzen, in der Nähe von Schulen oder bei Veranstaltungen ist der Konsum verboten – teilweise sogar im Umkreis von 100 Metern. Wer dort trotzdem konsumiert, muss mit einem Bußgeld oder anderen Konsequenzen rechnen.
In privaten Räumen wie deiner Wohnung ist der Konsum erlaubt – solange keine Kinder oder Jugendliche gefährdet werden. Wer etwa im Beisein Minderjähriger konsumiert, verstößt gegen das Jugendschutzgesetz und kann belangt werden. Auch in Mietwohnungen kann der Konsum problematisch sein, wenn sich Nachbar*innen gestört fühlen. Hier ist Rücksicht gefragt – und im Zweifel ein Blick in den Mietvertrag.
Autofahren: Null Toleranz im Straßenverkehr
Im Straßenverkehr bleibt Cannabis ein absolutes Tabuthema. Die Grenzwerte für THC im Blut sind streng, und der Gesetzgeber verfolgt hier eine Null-Toleranz-Strategie. Bereits geringe Mengen THC im Blut können deinen Führerschein gefährden. Selbst wenn du dich nüchtern fühlst, kannst du Probleme bekommen – denn THC bleibt lange im Körper nachweisbar.
Wichtig ist auch: Wer unter Cannabiseinfluss einen Unfall verursacht, muss mit hohen Strafen, dem Verlust der Fahrerlaubnis und sogar mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Wer regelmäßig konsumiert und Auto fährt, sollte sich dringend über medizinische Grenzwerte und mögliche MPU-Verfahren informieren. Die Polizei testet inzwischen gezielter – und der Spielraum ist klein.
Erwerb: Woher bekommst du legales Gras?
Aktuell gibt es noch keine lizenzierten Verkaufsstellen für Cannabis. Der Erwerb bleibt also ein Graubereich. Du darfst zwar besitzen, anbauen und konsumieren – aber nicht kaufen, solange der Staat keine offiziellen Vertriebswege geschaffen hat. Illegale Käufe bleiben strafbar, auch wenn der Besitz danach legal wäre.
In Zukunft sollen sogenannte Cannabis-Clubs bzw. Anbauvereine entstehen, die Mitgliedern legal Cannabis zur Verfügung stellen dürfen. Bis dahin musst du dich an die erlaubten Eigenanbau-Regeln halten. Wichtig: Der Online-Kauf von Samen oder Produkten aus dem Ausland bleibt ebenfalls illegal, wenn keine Genehmigung vorliegt.
Jugendliche: Was gilt unter 18?
Für Minderjährige bleibt der Umgang mit Cannabis komplett verboten. Besitz, Konsum und Weitergabe sind untersagt. Auch volljährige Personen dürfen keine Cannabisprodukte an Jugendliche weitergeben oder im Beisein konsumieren. Das Jugendschutzgesetz sieht hier strikte Maßnahmen vor, um junge Menschen zu schützen.
Wird ein Jugendlicher mit Cannabis erwischt, kann das Konsequenzen haben – von einem Gespräch mit der Jugendhilfe bis hin zu Ordnungsmaßnahmen oder strafrechtlichen Folgen bei wiederholten Verstößen. Auch für Eltern gilt: Cannabis darf zuhause nicht offen herumliegen oder zugänglich sein, wenn Kinder im Haushalt leben.
Öffentliches Verhalten: Verbotene Mischformen
Besonders heikel wird es, wenn Cannabis mit anderen Substanzen kombiniert wird – etwa in Getränken, Lebensmitteln oder Mischkonsum mit Alkohol. Der Verkauf von mit Cannabis versetzten Produkten ist in Deutschland weiterhin verboten, sofern es sich nicht um medizinisch oder gewerblich zugelassene Produkte handelt.
Auch das Rauchen von Joints mit Tabakmischung in öffentlichen Nichtraucherzonen kann problematisch sein. Wer etwa im Park kifft, aber gleichzeitig eine Zigarette darin verarbeitet hat, riskiert ein Bußgeld – unabhängig vom Cannabis selbst. Rechtlich wird hier oft scharf unterschieden.
Werbung & Social Media: Tabus im Internet
Ein oft unterschätzter Punkt ist die Darstellung von Cannabis im Netz. Werbung für Cannabisprodukte, Verkaufsstellen oder Cannabisclubs ist verboten – ebenso wie das Bewerben von Konsum auf Social Media. Auch wenn du privat postest, wie du einen Joint drehst oder dein Anbauprojekt zeigst, kann das rechtliche Folgen haben.
Besonders Accounts mit vielen Followern sollten vorsichtig sein. Influencer, die Cannabis öffentlich promoten oder „Produktplatzierungen“ zeigen, begeben sich auf dünnes Eis. Es gilt: Reden ja, werben nein. Informationsaustausch ist erlaubt, kommerzielle Darstellung bleibt verboten.
Fazit
Auch wenn die Legalisierung in vielen Punkten Entspannung bringt, ist Cannabis kein gesetzfreier Raum. Es gibt klare Regeln – und viele davon betreffen genau die Bereiche, die oft übersehen werden: Konsumorte, Besitzgrenzen, Weitergabe, Straßenverkehr oder Social Media. Wer nicht aufpasst, rutscht schnell wieder in die Illegalität. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig zu informieren und die aktuellen Gesetze zu kennen. Besonders, weil sich die rechtliche Lage in Deutschland dynamisch entwickelt und neue Regelungen – etwa zu Cannabis-Clubs oder dem legalen Verkauf – noch bevorstehen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Cannabis beginnt nicht beim Anzünden des Joints, sondern beim Wissen um die eigenen Rechte und Pflichten. Nur so kannst du sicher, entspannt und legal konsumieren. Merke dir also: Was bleibt illegal und welche Cannabis-Regeln gelten – damit dein Konsum nicht zur Straftat wird.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Was bleibt illegal – Diese Cannabis-Regeln solltest du kennen
Wie viel Cannabis darf ich legal besitzen?
Bis zu 25 Gramm im öffentlichen Raum, bis zu 50 Gramm zu Hause. Alles darüber hinaus ist illegal.
Darf ich mein selbst angebautes Gras verkaufen?
Nein. Der Verkauf bleibt streng verboten, auch im kleinen Rahmen.
Ist der Konsum in der Öffentlichkeit erlaubt?
Nur an ausgewählten Orten – nicht in Fußgängerzonen, an Schulen oder Spielplätzen.
Was passiert, wenn ich bekifft Auto fahre?
Schon geringe THC-Werte im Blut können zu Führerscheinentzug oder Strafen führen.
Können Minderjährige legal Cannabis konsumieren?
Nein. Für unter 18-Jährige bleibt Cannabis vollständig verboten.